Abschiedsrede für meine geliebte Mama

Am 14.März 2013, ist meine liebe Mama verstorben. Diese Zeilen sind für dich, und stellen auch einen kleinen Ausschnitt aus deinem Leben dar. Danke, dass du immer für uns da warst!!

 

Die Liebe einer Mutter, ist eine Besondere.

DEINE - WAR EINZIGARTIG!

 

So steht es geschrieben auf deiner Parte.

 

Die Liebe einer Mutter zu ihren Kindern ist nicht zu

vergleichen mit der Liebe der Kinder zu ihrer Mutter.

Denn die Liebe einer Mutter ist u n v e r g l e i c h l i c h!

 

Der Beweis für die Liebe unserer Mutter, ist ganz einfach zu erklären.

Ich fragte eines ihrer Enkelkinder, was ihm denn so besonderes einfiele, wenn es an die Lukas Oma denke.

Die Antwort war in ganz einfachen Worten beschrieben - nämlich:

„Sie war der LIEBSTE und HERZLICHSTE Mensch, der mir je in meinem

Leben begegnet ist!“

Da wurde mir sofort klar, dass das auch wir so empfanden.

Im wirklichen Leben wird einem das oft nicht bewusst.

 

 

Erinnerungen an unser Familienleben mit Mama:

 

 

Viele, die heute hier sind, wissen was es heißt, in einer kleinen

Landwirtschaft ohne technische Hilfsmittel, 5 Kinder groß zu ziehen.

Für mich ist es heute unbegreiflich, wie unsere Mutter das alles geschafft hat. Unser Vater, mähte oft schon um 4 Uhr morgens bevor

er in den Steinbruch zur Arbeit ging, ein beachtliches Stück Wiese ab.

Im Stall eine Kuh, für ein paar Liter Milch, die man heutzutage einfach so

aus dem Regal nimmt, und auch Schweine und Hühner, um letztendlich

alle satt zu bekommen.

Selbst das kleinste Stückchen Wiese wurde gemäht. Die kräftigeren Buben mussten dann den Handkarren in den Heuboden ziehen.

Im Frühjahr wurde der Acker mit einem Wendepflug, der von einer Seilwinde gezogen wurde umgebaut. Jeder der diese Seilwinde bediente, hatte große Verantwortung, beim abgemachten Handzeichen diese ausser Betrieb zu nehmen. Als ich dann alt genug war, lag es auch in meiner Hand.

Der Mais wurde großteils von Mama mit der Hand gesetzt und auch von Hand geerntet.

 

 Äpfel klauben war auch so eine Sache, wir hatten da viele Sorten auf

unserem kleinen Grund, die man heute ja gar nicht mehr kennt.

Aus dieser Vielfalt wurde dann alljährlich ein hervorragender Most

gepresst, und anschließend in den Keller getragen.

Im Herbst standen wir oft barfuß im Acker und trugen nach dem Einsammeln die Erdäpfel nach Hause.

Durch all diese Mühen, - speziell die unserer Mutter, - kann ich

mich nicht erinnern, dass es uns einmal an etwas gefehlt hätte.

 

Zum Glück hatten wir erst sehr spät den ersten Fernseher, die ganze

Arbeit wäre sich sonst zeitlich sicher nicht ausgegangen.

 

Anscheinend, sind oft die härteren Zeiten, die Zeiten in denen alle

Familienmitglieder am meisten zusammen halten!

 

Das erste Auto, bescherte uns viele Sonntagsausflüge, für die wir heute

anscheinend, - wenn sie nicht langfristig geplant sind, - keine Zeit mehr

zur Verfügung hätten.

Wir fuhren, - womit wir nicht immer einverstanden waren – zu sehr vielen

Kirchen wie: - Osterwitz, Freiland, St. Oswald, Soboth usw.

Die schönsten Erinnerungen die ich heute habe, sind sicher die Ausflüge

zur Mariengrotte in Laaken in der Nähe der Soboth und anschließend

nach St. Vinzenz. Den steil bergabführenden Weg zur Marienstatue bewältigten unsere Eltern auch im hohen Alter noch, womit mir heute auch klar wird, wie wichtig dieser Gang zur Marienstatue für sie war.

Mama hat immer viel Jause eingepackt und irgendwo wenn ein Bankerl in Aussicht war, haben wir dann eine Pause eingelegt.

Alljährlich war auch ein Ausflug nach Mariazell am Programm.

 

Um rechtzeitig zur Schule zu kommen wurden wir geweckt, indem unsere

Mama mit einem Löffel an die Heizungsrohre schlug.

Streitereien unter den Geschwistern wurden von der Mama sofort mit dem

Besenstiel, der immer griffbereit sein musste, aus dem Weg geräumt.

Natürlich hat dieser uns nicht einmal berührt – also mich halt nicht –

er diente vor allem dazu, dem Streit ein Ende zu setzen.

Ganz schlimme Kinder wurden für kurze Zeit im Keller eingesperrt.

Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen, - wir wurden alle

mit einer sehr großer Liebe unserer Mama erzogen.

 

Wenn wir uns heutzutage treffen, scheint es oft, als hätten wir das alles vergessen, aber heute ist es wieder so, als wenn es gestern gewesen wäre.

Ich denke, meine Geschwister können sich sehr gut daran erinnern.

 

Im Juni 2011, - Mama war da nicht mehr so gut zu Fuß unterwegs, - unternahmen wir dann noch einmal einen Ausflug zur Sobother Kirche,

über den sich unsere Mama sehr freute. Ein Überraschungsgast kam dann auch noch mit dem Motorrad zu unserer Station nach St. Vinzenz nach.

Und an einem sehr angenehmen Augustabend 2011 waren wir dann alle gemeinsam auch noch in Karmel, und Mama hat uns daraufhin zu einer guten Jause in Ligist eingeladen.

 

Mit all diesen und noch viel mehr an Erinnerungen an dich, verabschieden wir uns nun von dir.

Liebe Mama, wir möchten dir heute für diese wunderbare und schöne Zeit mit dir danken.

 

Dein Glaube und deine Liebe haben dich nun in eine andere Welt getragen.

Du bist immer bei uns in unseren Herzen – bis wir uns wieder sehen.

 

Vorgetragen in der Kirche St.Stefan ob Stainz, am 16.3.2013

zur Verabschiedung meiner Mama.