Abschiedsrede für meinen Vater

Am 27. Februar 2009, ist mein lieber Vater im Alter von 85. Jahren verstorben. Die Verabschiedung fand in der Kirche St. Stefan ob Stainz statt.

 

In dieser Kirche hat unser Vater sehr viel Zeit mit Gott verbracht.

Unzählige Male hat er hier als Vorbeter vor der Samstag-Abendmesse,

den Rosenkranz gebetet.

 

Daher, war er auch sehr verbunden mit dieser Kirche und den Menschen.

 

Und, es war sein Wunsch, genau hier, seine Verabschiedung zu feiern.

 

-Ein Leben mit Gott

-Ein Leben mit der Kirche

-Ein Leben für die Kirche

-Ein Leben mit uns.

 

-Ein Herz für die Familie

-Ein Herz für die Bedürftigen

-Ein Herz für die Kranken

-Ein Herz für die Verstorbenen,

von denen er so viele als Vorbeter zum Grabe begleitet hat.

 

Er wurde am 29.1.1925 geboren. Seine Mutter Josefa - geboren 1896,und sein Vater Alois - geboren 1898.

 

Nachdem er schon mit etwa 3 Jahren seine Mutter verlor, hatte er keine leichte Kindheit. Er erzählte uns oft, dass er schon vor dem Beginn der Schule den Stall machen musste. Erst als sein Vater wieder heiratete, hatte auch er wieder ein Zuhause.

 

Schon sehr jung wurde er als Soldat in den Krieg einberufen.

Nach einem Beckenschuss war er sehr lange im Lazarett.

Seine Verwundung bereitete ihm große Schmerzen und es stand nicht sehr gut um ihn.

Heimgekehrt, wohnte er in Greisbach, wie auch unsere Mutter, wo sie sich dann kennen und lieben lernten.

 

Am 31.Mai1949 wurde dann geheiratet.

5 Kinder,- Franz, Josef, Albert, Elisabeth und ich bildeten eine

große Familie. Heute gehören bereits 9 Enkelkinder und 2 Urenkel

dazu. Das 60 jährige Ehejubiläum wäre heuer gewesen.

 

In Sierling wurde dann 1957 ein Haus gekauft, wo wir alle in einer kleinen Landwirtschaft aufwuchsen. Durch seinen besonderen Fleiß hat es uns nie an etwas gefehlt.

 

Ob im Steinbruch oder beim Kraftwerksbau beschäftigt, haben wir immer bewundert, wieviel Freude er auch an der oft sehr schweren Arbeit hatte.

 

Mit großem Stolz denken wir auch gerne an die Wiederherstellung der Kapelle in Mausegg zurück, welche unser Vater mit viel Liebe und Fleiß renovierte.

Da es keine Zufahrt gab, wurde fast das ganze Baumaterial zu Fuß dort hin transportiert.

 

1980 übersiedelten wir dann nach Steinreib in unser neues zu Hause.

Zu seinen Lieblingsbeschäftigungen zählte dort auch bis ins hohe Alter die Arbeit im Garten mit vielen Beerensträuchern und Gemüsebeeten und auch die Arbeit in den Weingärten.

Wo auch immer,- beim Hausbau, Umbau, Ernte oder sonstigen Tätigkeiten stand er uns immer mit Rat und Tat zur Seite.

 

 

Unser Vater hat einen mehr als zweijährigen Leidensweg hinter sich.

Ein besonderer Dank ergeht an unsere Mutter und an unsere Schwester

Elisabeth, die unseren Vater aufopfernd gepflegt haben.

 

 

Nun begleiten wir dich lieber Vater, zu deiner von dir gewünschten Ruhestätte.

 

Arbeiten, Helfen und Beten, das war dein Leben.

Hab Dank für all deine Liebe,

hab Dank für all deine Hilfe!

 

Amen

 

Vorgetragen am 2. März 2009 in der Kirche St. Stefan ob Stainz zur Verabschiedung meines Vaters.