Jeder waß´ dass Aner soa wia i net liagt,
und dass die Erd´n um die Sunn´ wuahl fliagt.
Und dass net die Sunn, die eigentlich fost stüll am Himmel steht,
sondern olle Tog jo unser schöne Erd´n untergeht.
So fliag´n wir durch Gottes Fleiß,
Joahrmillarden schon im Kreis.
Mol is es Tog, mol ist es Nocht,
wos glaubt´s denn ihr, - wer hot des olles g´mocht?
Jo Wärme, Licht auch Luft und Leben,
konn´s wia jeder waß nur durch die Sunn wuahl geb´n.
Die olle Tog aunscheinend aufsteigt do - vom Horizont,
und stroahlt und wärmt auf unser kluanes Loand.
Und wal die Erd´n im Verhältnis schief zum Himmelsäquator steht,
und im Joahr amol noch unten und noch oben geht,
gibt´s für uns do auf der Wölt die Joahreszeiten,
die uns im Summer Hitz und im Winter Költ´n bereit´n.
Die uns zu Frühlingsbeginn die Wärme bringt, - für Frucht und Brot,
im Goart´n Kräuter, Tomaten, Radieschen und Salot,
die im Herbst die Ernte reifen losst am Föld,
im Wechselrhythmus Regen und Sunn für diese Wölt.
Der Einstieg ist somit am Ende,
so kumm´a jetzt zur Sommersonnenwende.
Uanfoch erklärt, dass jeder es auch heit versteht,
warum so loang am Sommersonnenwendetog die Sunn net untergeht.
Do fliagt, man glaubt es kaum, als wär´ sie an einem Stroang,
die Erd´n unterholb der Sunn entloang.
Auf der Nordholbkugel, ist somit der längste Tog,
somit befind´ ma uns in der besond´ren Log´.
Goanz ob´n ober, am nördlichen Polar, do wird´s überhaupt net dunk´l heit,
des mochat mir persönlich a net unbedingt a Freid...
Im Gegensotz im Süden, wo zu dieser Zeit jetzt Winter ist,
wird von mir ober a net wirklich heit vermisst.
I glaub mir passt´s, wo i mi befind, und muan i wüsst´,
dass das bei eich woahrscheinlich a´ so ist.
Das Sunnwendfeier brennt natülich a´ und wärmt foll´s nötg ist und raucht,
ober auch als Zeichen für den Schutz, den ein jeder von uns braucht.
Es steht besonders an diesem Abend für Gesundheit, Liebe, Licht und Freid,
und doss es uns auch vor Unwetter, Blitz, Hagelschlog und Sturm befreit.
Für a guates Wochstum auf unseren Földern dass olles guat gedeiht,ober
auch dass wir a Liebe zur Oarbeit hom und zu den Menschen in unserer Zeit.
Und zum wirklichen Feiern ist dieser Tog natürlich heit gedocht, zum Toanz´n und singen, wenn auch nur sehr kurz ist diese einzigortige Nocht.
Somit ist mein Gedicht für heit´ am Ende,
im Winter, - wisst´s e, - ist donn die Wintersonnenwende.
Geschrieben für die "Sonnwendfeier" Vorgetragen beim Broadmoar in Oisnitz am 23.6.2012