Im Woarteraum vom Augendokta

 

Schon Moancher is do herinnen recht loang sitz´n blieb´n,

genau für den, is des Gedicht do heite g´schrieb´n.

 

Die Buchstob´n, - extra a bisserl größer do wonns´d woart´st,

wal schließlich is man do jo doch beim Augenoarzt.

 

Beim Termin do stimmt hult leider meist des Datum nur,

oaunscheinend geht ma do überhaupt net noch der Uhr.

 

Logisch is, wenn ma´ do herinn´ amol recht loang verweilt,

dass die Kroankheit in der Zwischenzeit jo auch schon heilt.

 

Die List´n, die is´ wieder wirklich loang jo auch,

do steht man sich am Pult die Fiaß in Bauch.

 

Glaubt man jedoch: „jetzt kumm´ i´ d`raun“,

do leitet donn auf amol sicher wieder ´sTelefon.

 

Is´ die Aunmöldung donn ober endlich amol vorbei,

do geht’s erst richtig los donn mit der Worterei.

 

Kummt a noch ein Notfollpatient zur Tiar herein,

do konn´s donn schon a Stünderl länger sein.

 

Und gibt´s donn kluane Kinder, die do schon schrein,

die loss´ ma ´natürlich a´ noch vorher donn herein.

 

Ober der Augenoarzt, - und auch seine Assistenten,

kümmern sich vorzüglich do um jeden ihrer Patienten.

 

Sie san´, des konn ma glauben, wirklich a kamott,

und woarten bis der letzte Patient den Raum verloss´n hot.

 

Bei der Voruntersuchung donn muaß man weit schau´n und a lesen,

und sölbstverständlich wird der Augendruck noch g´mess´n.

 

Do is noch loang wo man sitzt oder a steht,

bis es wirklich donn zum Dokta´ eini weitergeht.

 

Wenn du den Aufruf donn net hörst, wenn du do wort´st,

moch ma doch gern´ noch an Termin beim Ohrenorzt.

 

Dawal der Dokta drinnen woart, bis a Patient do findet rein,

muass er hult wirklich a schon oft geduldig sein.

 

Er versteht des jo, und sogt mit Recht:

„der Patient der siehcht schon wirklich schlecht.“

 

Drinnen follt auf uamol donn ob die goanze Wortelost,

sobold du auf dem Stuhl donn Plotz genommen host.

 

Man erzöhlt donn iahm noch loang und broat des Leid,

und natürlich a wia´s Wetter draußen is noch heit.

 

Auf´s genaueste wird a jedes Auge untersucht,

und die Kosten mit der e-card donn verbucht.

 

Der Schreiber hofft, des Woarten woar mit dem Gedicht verkiazt,

und dass der Patient die Wölt donn wieder kloarer siehacht.

 

Geschrieben zur Verkürzung der Wartezeit beim Augenarzt in Lannach im November 2008