Vier Wochen vor dem Heiligen Obend, do is´ es soweit,
do beginnt für des Christkind die schwierigste Zeit.
Überoll, wo ein Kind wohnt, do fliagt es vorbei,
und sommelt in der Nocht, die Wuschzett´l ein.
Jedes hot sich extra für heier, wos besond´res ausgedocht,
damit unter´m Christbam das Kinderherz donn locht.
Das Christkind´l, muass ma wiss´n, hot a oandere Zeit,
des is do net so, wia bei die Menschenleit.
Hundert Joahr is für iahm, wia für uns a Stund um,
sunst schofft´s des jo niemols um die Erd´n herum.
Darum is es a so schwer zum Sehg´n, beim Fenster duart,
wal bis wir donn hinschau´n, is´ schon loang wierder fuart.
Es konn ober a jederzeit immer, a auf unser Zeit scholt´n,
und nochschau´n, wie´s den Kindern geht, und inneholt´n.
Donn schickt es vor´m Fuartfliag´n, noch vom Christkind an Traum,
erst donn verlosst´s in der Nocht, mit dem Zettel ihr´n Raum.
Und bei an Haus, do hätt´s Uan fost vergess´n,
do is am oandern Fenster a noch a Wuschzettel g´wes´n.
Beim Huamfliag´n do liest es schon eifrig, wos g´schrieb´n wird,
und oachtet, dass es auf kuan Foll a Brieferl verliert.
Auf an´ Zettel steht: „A Caterpillar mit Batterie,“
und auf dem Oander´n steht bitte: „ A neies Poar Schi!
A Bindung und Schuah, g´hear´n a noch dazu,
glaub mir liabes Christkind, donn hob i schon g´nua.“
Auf dem Oander´n do steht: „ I hob do wos g´sehg´n,
glaub mir, i bin brav, und i tät´s so gern mög´n.
I sprich a ob heit´ mei´ Gebet jeden Tog,
ober bring´ mir liabes Christkind, den Hund wos i so mog!“
Moanchmol, ist ein Wunsch goanz leicht zu erfüll´n,
„A Noschzeig für mein Bruder, und für mi wos zum Spül´n.“
„Die größte Freid´ für mi wär, a Rennautoboahn,
wo i mit mein Freind, um die Wett´ foahrn donn konn!“
Oft hom´ sie nur a Froge, wull´n vom Christkind wos wiss´n,
wal sie in ihr´m Leb´n, an liaben Menschen vermiss´n.
Und das Christkind`l liest, goanz genau wos do steht:
„Ob´s dem Opa, wo er jetzt is, a wirklich guat geht?
Dass die Oma, wieder g´sund wird, und mit mir wieder locht,
und dass i net Oangst hob, alluan´ in der Nocht!“
„Dass die Mama mit mir, in´s Kino amol geht,
und vor ollem, dass mei Schulfreindin mit mir wieder red´.
Dass der Papa, net immer so laut mit mir schreit,
wal des is für mi, die ollerschlimmste Zeit.“
Moanchmol holtet´s inne, schaut hinein wos do steht,
und siehg´t donn a glei, ob des wirklich noch geht.
Wal ua Dirnd´l, des wünscht sich zur heiligen Stund´,
dass genau duart zu ihr, der liabe Papa wieder kummt!
Der aunscheinend, wegen an kluanen Streit, die Mama net mehr wullt´,
und des Mäd´l es glaubt jetzt, es is sölber draun schuld.
A oanders Kind, braucht goanz dringend a neie Woschmaschin`:
„Du siehgst jo liab´s Christkind, unsere is total hin.”
„Und der Papa, der braucht, - goanz, goanz, goanz schnöll,-
damit´s wieder rund geht, a neie Oarbeitsstöll!“
Das Christkind, es denkt sich, auch oft donn im Stüll´n,
olle Wünsche, die konn man bei Gott net erfüll´n.
Ober donn, in der Heiligen Nocht, do losst es sich Zeit,
schaut in die Herzen der Kinder, und hot sölber a Freid´.
Wal goanz sölt´n die G´sichter der Kinder so strohl´n,
als wenn sie steh´n do vor´m Christbam, und die Augen donn roll´n.
Und a Freid´ hom´ wenn´s finden unterm Bam ihre Soch´n,
und schaut´s zu wia die Kinder ihre Packerl aufmoch´n.
Und später, wenn´s im Bett sind, oll seine Lieben,
donn schickt´s auch den Erwochsenen den Weihnochtsfrieden!
Geschrieben im November 2009.